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Modellprojekt: Harz-Kyffhäuser-Rennsteig-Radweg

Förderung von Land und Bund ermöglichen „Klimaschutz durch Radverkehr“
Mit dem ersten Spatenstich startete Thüringens Wirtschaftsstaatssekretärin Valentina Kerst in Heringen (Lkr. Nordhausen) offiziell den Bau des Harz-Kyffhäuser-Rennsteig-Radwegs. Das Vorhaben wird im nördlichen, rund sechs Kilometer langen Abschnitt zwischen Heringen und Bedra im Kyffhäuserkreis als Modellprojekt „Klimaschutz durch Radverkehr“ durch das Bundesumweltministerium (BMU) mit gut 1,5 Millionen Euro gefördert, die Gesamtinvestition beläuft sich auf etwas mehr als 1,7 Millionen Euro. Das Thüringer Wirtschaftsministerium hat die Planungs- und Baunebenkosten in Höhe von gut 230.000 Euro mit mehr als 174.000 Euro finanziert, da diese im Bundesprogramm nicht förderfähig waren.

Lückenschluss erhöht touristische Attraktivität

„Der Harz-Kyffhäuser-Rennsteig-Radweg – die ‚Thüringentransversale‘ – verbindet mehr nachhaltige Mobilität mit mehr touristischer Attraktivität“, sagte Kerst. In seinem nördlichen Teil entstehe eine neue Infrastruktur für den Alltags- und Pendelverkehr rund um Heringen, die zugleich einen wichtigen Lückenschluss im vorhandenen touristischen Radwegenetz schaffe und damit die touristische Erschließung der Region verbessere. So wird die Region Heringen/Helme durch den geplanten Radweg unmittelbar an den Harzrundweg, den Unstrut-Werra-Radweg und darüber auch an den Radweg „Wege in die Steinzeit“, Gera-Radweg und Rennsteig-Radweg angebunden. „Der Harz-Kyffhäuser-Rennsteig-Radweg wird einen wesentlichen Beitrag zu Qualität und Vielfalt des radtouristischen Angebots in Thüringen leisten und zusätzliche Radtouristen in die Region locken“, so Kerst.

Die gestarteten Bauarbeiten umfassen u.a. den Radwegebau und die Ausschilderung des Radwegs. Vorgesehen ist weiterhin die Errichtung einer Ladeinfrastruktur für E-Bikes und die Einrichtungen von Reparaturstationen für Fahrräder an den Standorten Heringen und Auleben. Desweiteren sollen an den Rändern des Radwegs naturnahe Blühstreifen und Vogelnistplätze entstehen und Obstbäume gepflanzt werden. Großer Wert wird zudem auf die digitale Kommunikation gelegt: Deshalb sind auf der Route zwei W-LAN-Hotspots und direkte digitale Informationsmöglichkeiten z.B. zu Strecke, Gästeservice u.ä. vorgesehen. Die Fertigstellung des Radwegs ist für 2021 vorgesehen.

Radtourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor

Das Thüringer Radnetz weist aktuell eine Gesamtlänge von 3.200 Kilometern auf, davon entfallen etwa 1.500 Kilometer auf die 13 Fernradwege. Der Radtourismus ist ein wichtiges Segment im Bereich Natur- und Aktivtourismus und ist damit auch für die Thüringer Tourismusbranche zu einem Wirtschaftsfaktor geworden. Pro Jahr finden im Freistaat im Schnitt rund 3,7 Millionen Fahrrad-Tagesreisen statt, durch die ein Umsatz von 60 Millionen Euro erwirtschaftet wird. Das Wirtschaftsministerium hat bisher rund 273 Projekte zum Ausbau der touristischen Radwege mit insgesamt 81 Millionen Euro unterstützt. Damit wurde der Ausbau von 566 Kilometern ermöglicht.


letzte Änderung: 31.01.2022